VEREINSBLATT, Mittwoch, 17. August 2011
Workcamp im Lager Sandbostel
Stiftung Sandbostel, Deutsche Kriegsgräberfürsorge und Reservisten
aktiv
Fotos des Berichtes: | Das Setzen der Steine erfordert präzises Arbeiten |
Grasschneiden
mit maschineller Unterstützung
|
Umfangreiche Pflasterarbeiten wurden auf dem Gelände des ehemaligen Lagers Sandbostel durchgeführt. |
Sandbostel (Vb/hr). Vom 29. Juli bis 12. August veranstaltete
die Stiftung Lager Sandbostel gemeinsam mit der Gemeinde Sandbostel und dem
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Sandbostel ein internationales
Workcamp.
Dieses Jahr war es ein trilaterales Camp mit Jugendlichen
aus Polen, der russischen Föderation und Deutschland. Unterstützt wird es dabei
von dem den Reservisten der Reservistenkameradschaften (RK) Bremervörde,
Stade, Uphusen\ Bierden und Zeven.
Am 6. August trafen sich 26 Reservisten
unter dem Motto „Gemeinsam aktiv" in der Gedenkstätte Lager Sand-bostel,
um dort einen Pflegeeinsatz durchzuführen. Unter den Teilnehmern waren unter
anderem der stellvertretende Landesvorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen,
Oberstleutnant der Reserve Hans-Joachim Stegemeier und der Kreisvorsitzende
der Kreisgruppe Elbe-Weser Dreieck, Obergefreiter der Reserve Walter Brietzke
und sein Stellvertreter Hauptgefreiter der Reserve Kurt Mahnke.
Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Lager Sandbostel,
Karl-Heinz Buck, wurden die Aufgaben verteilt. Im Vordergrund standen Pflasterarbeiten,
Elektroinstallationen im ehemaligen Küchengebäude, Freischneiden der Wege und
Aufräumen der „Gelben Baracke", das zukünftige Dokumentations- und
Ausstellungsgebäude der Stiftung.
Zum Schluss dankten Arpad Firstner, Campleiter,
Karl-Heinz Buck sowie Thomas Kirscht, Vorsitzender der Reservisten Zeven, den
Kameraden der teilnehmenden Reservistenkameradschaften für die geleistete
Arbeit.
Kirscht: „Es ist immer wieder erstaunlich, was 26
Reservisten an einem Tag bewegen können. Gemeinsam und mit Kameradschaft kann man vieles
bewältigen"
Unweit der Ortschaft Sandbostel befand sich von 1939 bis
1945 ein großes Kriegsgefangenenlager. Hunderttausende Gefangene aus 70
Nationen waren hier zeitweilig interniert, manche nur einen Tag, andere mehrere
Jahre.
Von hier aus wurden sie in Hunderte von Arbeitskommandos
zwischen Elbe und Weser in die Zwangsarbeit geschickt. Tausende verloren dabei
ihr Leben. Zudem wurde im April 1945 ein Teil des Lagers zum KZ-Auffanglager
umfunktioniert.